Nicole 2

Amelotatismus

Amelotatismus – was ist das?

Als Amelotatismus versteht man die sexuelle Anziehung zu Menschen, denen Körperteile amputiert wurden. Diese Menschen (meistens Männer, aber auch Frauen) empfinden einen Stumpf als sehr erotisch und suchen daher meist eine Partnerin, die diesem Kriterium entspricht. 

Amelotatismus gilt nach internationalen Kriterien weder als Krankheit, noch als sexueller Fetischismus. 

Die meisten Amelos sind harmlos, sie suchen einfach nur eine amputierte Partnerin. So wie andere nach einer blonden, brünetten, dicken oder dünnen Frau suchen. Es gibt auch einige Amputierte, die in glücklichen Partnerschaften mit Amelos leben.

Allerdings gibt es (wie bei allen Menschen) unter ihnen auch aufdringlichere Personen, das reicht von der Übermittlung von Sätzen wie „ich möchte mal an deinem Stumpf lecken“ bis zu massivem (Internet-) Stalking. Aber wie gesagt, sind letztere meistens die Ausnahme.

Wie erkenne ich einen Amelo?

Das ist wirklich eine schwere Frage. Viele Amelos gehen offen mit ihrer Sexualität um, bei manchen kann man in den Profil-Infos auch Gruppen zum Thema Amelotismus finden. Bei diesen gilt: Einfach fragen, und man bekommt eine klare Antwort.

Schwieriger zu erkennen ist es, wenn derjenige Fake-Profile (meistens als Frauen) benutzt. Diese geben sich oft als selbst Amputierte oder Orthopädietechniker aus, um auf diesem Weg Fotos zu erschleichen. Sollte man klar herausfinden, dass es sich um eine Fake-Profil handelt, dann dieses bitte bei Facebook melden. 

Leider kann man mit kostenlosen E-Mail-Adressen leicht neue Profile erstellen – und diese Leute haben über ihre Community einen schier endlosen Pool an Fotos.

Meistens kommt in Gesprächen mit ihnen dann früher oder später die Frage nach Fotos, wenn man diese öfter verneint brechen sie oft den Kontakt ab. Spätestens dann weiß man Bescheid. 

Wie schütze ich mich vor Amelos?

Ein Patent für den Schutz vor Amelos gibt es nicht. Generell gilt wie auch sonst: keine Fotos und private Infos im Internet oder per Nachricht teilen. Viele Amelos stehen in einer Community in Kontakt, mit der sie Fotos, etc. miteinander teilen. Daher kommt es auch oft vor, dass, wenn man einem Amelo zurückschreibt, ein paar Stunden später massive Anfragen hat.

Man kann die Einstellungen auf Facebook auch generell so ändern, dass nur Freunde Nachrichten an einen schicken können, dann bekommt man keine Anfragen mehr – allerdings kann dann niemand außerhalb der Freundesliste einem Nachrichten schreiben.
Oder man lässt Freundschafts- und Nachrichtenanfragen einfach im Speicher hängen – dann kann diese Person nicht nochmal Kontakt aufnehmen.

Von mir gibt es keine Fotos mit Amputation im Internet – woher wissen sie trotzdem, dass ich amputiert bin?

Amelos verbringen viel Zeit damit, die Profile von Frauen zu studieren. Allerdings ist im Moment das größte Problem die Datenschutz-Richtlinie von Facebook. Jeder außenstehende kann die Mitgliederlisten von Gruppen einfach einsehen, auf Profile klicken und Nachrichten verschicken. So können sie innerhalb von kürzester Zeit viele Amputierte kontaktieren.

Wir hoffen, dass die Datenschutz-Vereine hier weiter daran arbeiten, dass unsere Sicherheit verstärkt wird – bis dahin müssen wir uns selbst schützen.

Warum haben so viele Amputierte Probleme mit Amelotatismus?

Das hat mehrere Ursachen. Zum einen ist es Unverständnis, weil für viele Amputierte ihre Behinderung ein Makel ist, etwas dass sie unattraktiver macht. Und dann kommt da einer daher, der gerade deswegen mit einem zusammen sein möchte. Das verunsichert extrem. Gerade für Menschen, die noch nicht lange amputiert sind und ihre neue Situation noch nicht verarbeiten konnten kann das psychisch sehr belastend sein. 

Die meisten Amputierten haben allerdings kein Problem mit dem Amelotatismus an sich, ganz nach dem Motto: Leben und leben lassen. Allerdings stellt die Aufdringlichkeit von Einzelpersonen oder der ganzen Community eine massive Belastung dar.

Gibt es noch andere Gruppen außer Amelos die mich kontaktieren könnten?

Es gibt zu fast jedem Aussehen, dass sich vom Normalbild unterscheidet eine Gruppe von Menschen, die sich davon angezogen fühlt. Unter anderem Devotees (engl. Bez. f. Amelos), Caster (Gipsfetisch), Rollstuhl-Fetisch, Narben-Fetisch und noch vieles mehr. Aber lasst euch davon bitte nicht verunsichern, denn der Prozentsatz dieser sexuellen Neigungen ist verschwindend gering.

Ich finde es toll, dass es Mensch gibt, die mich aufgrund meiner Behinderung attraktiv finden! Wo kann ich solche Menschen kennen lernen?

Es gibt spezielle Partnerbörsen für behinderte Menschen im Internet, in der viele Menschen sind, die „Behinderungen“ attraktiv finden. Und auch auf Facebook gibt es viele Gruppen, in denen man Kontakte knüpfen, sich austauschen oder näherkommen kann.

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