Da es leider noch keine universelle Methode gegen Phantomschmerzen gibt, ist es sehr gut möglich, dass man von Arzt zu Arzt geschickt wird, bis man jemanden findet, der einem helfen kann.
Wir können euch hier keine Namen von Ärzten nennen, aber wir möchten euch trotzdem ein paar Anhaltspunkte geben, an wen ihr euch wenden könnt.
Schmerztherapeuten:
Schmerztherapeuten sind – wie der Name schon sagt – zuständig für alle Arten von Schmerzen, somit auch für Phantomschmerzen. Aber leider ist es mittlerweile gar nicht mehr so einfach einen Arzt zu finden, der sich wirklich damit beschäftigen will. Wenn ihr also an jemanden geratet, der euch nur mit Medikamenten zuballern will ohne euch Alternativen anzubieten, dann denkt über einen Arztwechsel nach. Es gibt verschiedene Medikamente (z.B. Lyrica, Gabapentin), die zwar sehr gut gegen Phantomschmerzen helfen, aber dafür in höherer Dosis Nebenwirkungen haben. Lyrica zum Beispiel löst extreme Müdigkeit aus und das Erinnerungsvermögen wird möglicherweise beeinträchtigt. Aber die Nebenwirkungen sind (wie Phantomschmerzen) sehr individuell, es gibt Leute, die regelmäßig Lyrica nehmen und keine einzige davon spüren (und daher auf Lyrica schwören), andere reagieren extremer darauf. Natürlich gibt es noch viel mehr Medikamente die gegen Phantomschmerzen eingesetzt werden.
Viele Schmerztherapeuten sind meist selbst ausgebildet in Akupunktur und/oder sollten euch zumindest Alternativen nennen (siehe Therapiemöglichkeiten). Generell ist es wie bei vielen Diagnosen nicht falsch sich im Zweifelsfall eine zweite Meinung zu holen.
Radiologen – Nerven-/Mikroultraschall:
Sollte es eine Stelle an eurem Stumpf geben, die besonders empfindlich ist und auf Druck Phantomschmerzen auslöst, dann wäre ein Besuch bei einem Radiologen mit einem Ultraschallgerät für Nerven sinnvoll. Dieser sollte für euch abklären, ob es sich um ein Neurom (vereinfacht: Nervenknäuel) handelt.
Falls sich der Verdacht bestätigt (das muss nicht sein!!), dann wendet euch am besten an einen Orthopädischen Chirurgen.
Orthopädische/Plastische Chirurgen:
Chirurgen sind nur für Phantomschmerzen zuständig, wenn die Frage eine Operation im Raum steht. Die Entfernung von Neuromen, Narbenkorrekturen (dicke Narben können auf die Nerven drücken) und Verlegung der Nerven in das tiefere Muskelgewebe sind nur einige Möglichkeiten, was man operativ gegen Phantomschmerzen tun kann.
Leider gibt es wie bei jeder Therapie auch hier keine 100%ige Erfolgsgarantie – aber es gibt sehr gute Erfolge damit. Vor allem was von Druck ausgelöste Phantomschmerzen betrifft.
Ich selbst:
Wie schon in den Therapiemöglichkeiten erwähnt, ist die beste Chance zumindest zeitweise keine Phantomschmerzen zu haben, die Ablenkung durch eine konzentrierte Arbeit oder Meditation bzw. Yoga. Das ist zwar keine dauerhafte Lösung, aber man ist wenigstens eine Zeit lang davon erlöst.